Aktuelle US-Berichte bestätigen: 2016 war das dritte Jahr in Folge mit einem neuen Wärmerekord und die Erwärmung ist im wesentlichen vom Menschen verursacht.
Obwohl die US-Regierung bestreitet, dass es so etwas wie „globale Erwärmung“ gibt, stellt die führende US-amerikanische Klimabehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) nun fest, dass 2016 den bisherigen Temperaturrekord des Vorjahrs übertroffen hat. Die neueste Ausgabe des Berichts „State of the Climate“ (Der Zustand des Weltklimas), der seit 27 Jahren jedes Jahr von der Amerikanischen Gesellschaft für Meteorologie (AMS) herausgegeben wird, kommt zu diesem und einigen anderen beunruhigenden Ergebnissen. Die Pressemitteilung der NOAA, die Sie hier im Original aufrufen können, stellt folgende Ergebnisse dar:
Im Jahr 2016 wurden gleich mehrere neue Klimarekorde erreicht:
- der bisher höchste Gehalt an Treibhausgasen in der Atmosphäre,
- die höchste jemals gemessene globale Oberflächentemperatur,
- die höchste jemals gemessene Meeresoberflächentemperatur und
- der höchste je gemessene Meeresspiegel,
- die höchste Landtemperatur in der Nordpolregion,
- die höchsten Temperaturen in Seen weltweit sowie
- Rekordwerte für ernsthafte Dürren weltweit.
Außerdem wurde erneut ein Rückgang von Gletschern festgestellt – das 37. Jahr in Folge!
Der Bericht fasst die Arbeiten von fast 500 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus 60 Ländern zusammen. Er kann hier im Original abgerufen werden.
Bereits vor ein paar Tagen wurde außerdem der Entwurf eines weiteren Regierungsberichtes zur Bedeutung des Klimawandels für die USA von der New York Times veröffentlicht (siehe hier)! Darin wird unmissverständlich klar gestellt:
„Es ist extrem wahrscheinlich, dass menschlicher Einfluss die wichtigste Ursache der im 20. Jahrhundert beobachteten Erderwärmung ist.“ („it is extremely likely that human influence has been the dominant cause of the observed warming since the mid-20th century.“).
Es bleibt abzuwarten, wie die US-Regierung, die ja schon mehrfach den menschlichen Einfluss auf das Weltklima bestritten hat, mit diesen Berichten umgeht. Aber auch in Deutschland gibt es Politikerinnen und Politiker, die diese wissenschaftlichen Erkenntnisse bestreiten. Man findet sie in der AFD, aber auch z. B. in der CDU.
Während es durchaus legitim wäre, eine politische Debatte darüber zu führen, welches der richtige Weg zur Bekämpfung des Klimawandels ist, kann es nicht sein, dass man aus ideologischer Verblendung wissenschaftliche Erkenntnisse ignoriert oder bestreitet. Das entspricht dem Verhalten der Kirche im Mittelalter, wo Wissenschaftler die nicht die Erde als Zentrum des Universums sahen, als Ketzer behandelt wurden.
Es bleibt zu hoffen, dass eine solche ignorante Haltung bei der kommenden Bundestagswahl von den Wählerinnen und Wählern eine Absage erhält.
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