Zentrale Flüchtlingsunterbringung (ZUE): Ja oder Nein? 29. Januar 202529. Januar 2025 Liebe Velberterinnen und Velberter, das ist die falsche Fragestellung. Denn die Zuweisung der Flüchtlinge erfolgt durch die Bezirksregierung Arnsberg. Demnach muss die Stadt Velbert aktuell ca. 300 Menschen pro Jahr aufnehmen. Daher lautet die einzig richtige und wichtige Frage, die sich in Velbert alle stellen müssen: Wo und wie werden wir diese Menschen in den nächsten Jahren in Velbert unterbringen? Dazu eine Gegenüberstellung der zwei diskutierten Möglichkeiten: 600 Menschen in einer ZUE (Zentrale Unterbringungseinrichtung) vom Land NRW, d. h. an einem Standort in V.-Mitte, vorgesehen im ehemaligen Seniorenheim am Wordenbecker Weg. ODER Dezentral an vier Standorten in Velbert: Uferstraße (Langenberg), Industriestraße (Velbert-Mitte), Heimstättenweg (Velbert-Mitte) und Am Lindenkamp (Velbert-Mitte). Bleibezeit 6 bis 18 Monate ODER unbegrenzt Betreuung und Beschulung der Kinder in der Unterkunft. ODER Zusätzliche Schul- und KiTa-Plätze werden in Velberter Einrichtungen benötigt. Ein Sicherheitsmitarbeiter pro 100 Personen ist rund um die Uhr an 365 Tagen im Einsatz. ODER Sicherheitskräfte müssen neu eingestellt werden. Die kurzfristige Unterbringung ist jederzeit möglich und wird vollständig vom Land organisiert und finanziert. ODER Kosten, Planung und Organisation liegen bei der Stadt Velbert. Keine Belegung von Turnhallen mehr. ODER Kurzfristige Belegungen von Turnhallen können nicht ausgeschlossen werden. Nach fünf, spätestens nach zehn Jahren wird diese Einrichtung geschlossen und kann anderweitig genutzt werden. ODER Vier erforderliche Flüchtlingsunterkünfte als Containergebäude müssen neu gebaut und später einer anderen Nutzung zugeführt werden. Personal für die Organisation, den Betrieb und die Betreuung werden vom Land gestellt und bezahlt. ODER Die Stadtverwaltung muss Kapazitäten schaffen für den Betrieb der Unterkünfte. Alle Kosten übernimmt das Land NRW. ODER Die Kosten belaufen sich für die Stadt Velbert auf ca. 5 Mio. € pro Jahr. Ich habe wahrgenommen, dass viele der Anwohner:innen rund um den Wordenbecker Weg Ängste in Bezug auf die ZUE haben. Das gilt auch für die Bewohner:innen in Nähe der drei bisher geplanten Unterkunftsstandorte in Langenberg und Velbert-Mitte. Natürlich ist mir bewusst, dass eine Unterkunft mit 600 Menschen anders sichtbar sein wird, als Unterkünfte von 100 bis 200 Menschen. Aber in den meisten Fällen hat sich die anfängliche Angst und Skepsis seitens der Bürger*innen später gelegt, und ein normales Miteinander stellte sich ein. Das zeigt die Erfahrung mit den ZUEs in anderen Städten. Nach meinem Eindruck bestehen bei diesem Thema viele Missverständnisse. Daher möchte ich Ihnen hiermit ein Gesprächsangebot machen, bei dem man sich im gemeinsamen Austausch die Informationen und Meinungen gegenseitig näherbringt. Sie können mich jederzeit darauf ansprechen und ich werde versuchen, noch in der nächsten Woche eine öffentliche Gesprächsveranstaltung dazu zu organisieren. Dieses Thema ist zu wichtig und zu emotional, als dass es durch schlechte oder zu wenig Kommunikation stadtweit nicht ausreichend begleitet wird und dann ohne genügenden Austausch im RAT der Stadt Velbert in Beschluss geht. Deshalb kontaktieren Sie mich bitte und / oder warten Sie auf die Ankündigung des Gesprächstermins und kommen Sie einfach dort hin. Bis hoffentlich bald, Esther Kanschat (1. stellvertretende Bürgermeisterin, Stadt Velbert) Kontaktdaten: Mail info@estherkanschat.de.