Gerade zu wie Hohn musste die Aussage des SPD-Bürgermeisterkandidaten Rainer Hübinger im Rat am 26. Mai 2020 für Teile der ehemaligen Eigentümer*innen der Flächen am „Große Feld“ klingen: „Nach dieser Ratssitzung wird Geld verdient“.
Hohn, weil im Ankaufsprozess gegenüber den damaligen Eigentümern*innen mit enteignungsgleichen Maßnahmen gedroht wurde bzw. sogar schon die Voraussetzungen von u. a. CDU, SPD und Velbert Anders dafür geschaffen wurden (siehe TOP 4 des Umwelt- und Planungsausschuss am 1. September 2015).
Bürger*iinen per Drohung zum Verkauf zu „überreden“ und dann Jubel über den Geldsegen zu diktieren – auch eine Art von SPD-Wahlversprechen. Abgesehen davon, dass über den Buchwert des „Erwartungslands“ keine positiven Effekte von diesem Projekt zu erwarten sind. Die SPD sagte in der Sitzung sogar, „Man müsse da ja nicht bauen“! Stimmt, hier gibt es dann keinen Zwang, sondern man darf auf die Vernunft der Investoren setzen, die wohl einen großen Bogen um das Große Feld machen werden!
Interessant ist auch die Tatsache, dass zunächst einmal üppig in die umfangreichen Erschließungsmaßnahmen durch die Technischen Betriebe AöR (TBV) investiert werden muss. Neue Straßen, gewaltige Erarbeiten, Stützmaßnahmen für Hänge und Böschungen, sowie ein sehr aufwendiges und großes Regenrückhalte- und Regensammelbecken sind erforderlich. Da auf der Fläche kaum Regenwasser versickern kann (schließlich ist ein Großteil der Fläche künftig versiegelt), drohen sonst die tiefer gelegene Stadtteile Velbert förmlich „abzusaufen“. Dafür ist allein im Haushaltsjahr 2021 ein zweistelliger Millionenbetrag bei der TBV eingeplant. Das ist aber nur der Anfang.
Wer jetzt meint, die TBV seine doch ein eigenes Unternehmen, der liegt nicht ganz richtig: Die TBV gehören zum „Gesamtkonzern Stadt Velbert“ und am Ende werden die Kosten natürlich über alle Velbert Bürger*innen ebenso großzügig verteilt.
Wo also SPD-Mann Hübinger in den nächsten Jahren mit dem Großen Feld Geld verdienen will, das bleibt sein Geheimnis – oder Wahlversprechen? Jedenfalls sollte er sich als Bürgermeister in spe besser nicht zu früh freuen!
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