Bahnverkehr in Velbert-Mitte und Erhalt des Panoramaradweg?

Fähnchen im Winde: Erst dagegen, im Wahlkampf dann doch dafür – CDU Velbert will zwar einen Bahnanschluss, aber wie und wo, bleibt unklar! (Foto: Nopse – pixabay.com)

Die CDU und der Bürgermeister Velberts sprechen sich gegen eine Reaktivierung des Bahnverkehrs auf dem Panoramaradweg (Niederbergbahn) aus, aber für einen Bahnanschluss in Velbert-Mitte.

Da eine pauschale Ablehnung des Bahnverkehrs klimapolitisch auch nicht gut ankommt,  „möchte der Bürgermeister über die Angertalbahn Velbert-Mitte wieder an die Schiene anschließen“ (WAZ Velbert vom 19.08.2020).  Problem: Die Angertalbahn berührt das Velberter Stadtgebiet nicht und die CDU schweigt sich darüber aus, welche Neubautrasse nach Velbert-Mitte sie anstrebt.

Die CDU hat seit Jahrzehnten jeglichen Ausbau für  Radfahrer*innen im Straßennetz behindert.  Der Panoramaradweg ist daher fast die einzige durchgängige Radwegeverbindung zwischen den Ortsteilen und für Berufspendler. Hierzu Dr. Esther Kanschat, Bürgermeisterkandidatin von Bündnis 90 / Die Grünen: „Diesen Missstand in der Verkehrsplanung müssen wir, unabhängig von den Planungen im Schienenverkehr, möglichst bald ändern. Wir brauchen dringend ein alltagstaugliches Radwegenetz. Dazu gehört auch die Entwicklung und Umsetzung eines Radverkehrsnetzes auf Haupt- und Nebenstraßen, das sich über alle drei Stadtbezirke und die Anbindung an die Städte um uns herum erstreckt.“ Eine Reaktivierung der Niederbergbahn kommt für die GRÜNEN erst und nur dann in Frage, wenn ein gleichwertiger Ersatz geschaffen ist.

Vorrangig gilt es zudem, die Probleme auf der bestehenden Bahnstrecke Essen – Langenberg – Neviges – Wuppertal zu beseitigen, z. B. die eingleisigen Abschnitte der S9 u.a. in Essen-Überruhr. Die S9 hat täglich mehrfach Zugverspätungen und -ausfälle. „Die Pendler*innen wurden z. B. letzte Woche weder am Bahnsteig noch über die digitalen Apps über dieses Chaos informiert“, weiß Ratskandidat Stefan Overkamp.

„Die dramatische Zuspitzung des Klimawandels erfordert kurzfristige Maßnahmen bis 2030. Für den Berufsverkehr nach Ratingen/Düsseldorf können wir uns auch wasserstoffbetriebene Busse auf der A44 mit Vorrangspuren im Stadtverkehr vorstellen“, so Kanschat weiter: „Wir werden nicht weitere 20 Jahre warten können, wesentliche Verkehrsanteile auf emissionsfreie Transportmittel zu verlagern.“

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