Ricarda Lang und Omid Nouripour sind die neuen Parteivorsitzenden von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Die digital zugeschalteten Delegierten auf dem 47. Parteitag haben sie zusammen mit Emily Büning als Politischer Bundesgeschäftsführerin, Pegah Edalatian und Heiko Knopf als stellvertretende Vorsitzende sowie Marc Urbatsch als Bundesschatzmeister in den Bundesvorstand gewählt. Darüber hinaus wurden der Parteirat und das Bundesschiedsgericht neu gewählt und Satzungsfragen beraten.
Der bisherige Bundesvorstand hat die Partei in den letzten Jahren geöffnet und in Größe und Wahlerfolg in eine neue Phase geführt. Nun geht es darum, das Versprechen, das die Partei in den letzten Jahren gegeben hat, einzulösen. Dafür haben die grünen Delegierten einen neuen Bundesvorstand gewählt.
„Wir haben die Möglichkeit, das, was wir in den letzten 16 Jahren der Opposition gefordert haben, endlich in die Realität umzusetzen“, rief die aufgrund einer Corona-Erkrankung digital zugeschaltete Ricarda Lang den Delegierten zu. In ihrer Bewerbungsrede sprach sich Ricarda Lang dafür aus, die Politik des Gegeneinanders zu überwinden. „Nicht Bauern gegen Naturschützer, sondern eine Landwirtschaft, von der die Bauern leben können und die gleichzeitig die Grundlage ihrer Arbeit, unsere Natur, schützt. Nicht Wohlstand gegen Klimaschutz, sondern eine Wirtschaft, die Klimaneutralität zur Grundlage ihres Erfolgs macht. Vor allem müssen wir endlich den falschen Widerspruch zwischen Klimaschutz und Sozialem auflösen“, betonte Lang, die mit 75,93 Prozent der Stimmen gewählt wurde und auch als frauenpolitische Sprecherin des Bundesvorstands bestätigt wurde.
Omid Nouripour freute sich in seiner Bewerbungsrede über starke Regierungsmitglieder, eine große Bundestagsfraktion und eine Partei, die vorausdenke, die mehr Argumente als Redewendungen und Sprachregelungen hören wolle und die in ihrer Geschichte immer wieder gezeigt habe, dass sie Gegenwind aushalten könne. „Wir sind die Unbeugsamen. Und wir sind das in Tradition. Es ist heute nicht anders“, sagte Nouripour und stellte sich klar an die Seite der Parteimitglieder, die täglich Hass und Hetze abbekämen. „Ich trete heute an, weil ich weiß, wie wichtig die Sichtbarkeit von denjenigen ist, die nicht nach klassischen Politiker*innen aussehen. Ich trete an, weil ich glaube, dass diese Sichtbarkeit ermutigt, nach Großem zu streben, egal wo man herkommt“, so Omid Nouripour. Er erhielt von den Delegierten 82,58 Prozent der Stimmen.
Auch die neue politische Bundesgeschäftsführerin Emily Büning machte sich dafür stark, dass die Partei sich in breiten zivilgesellschaftlichen Bündnissen konsequent gegen jede Art der rechten Hetze zur Wehr setze. „Klimakrise, Rechtsextremismus, Diskriminierung, globale Ungerechtigkeit, soziale Spaltung – wir kämpfen weiter. Andere beschwören, dass früher alles besser war. Wir sind die Partei, die will, dass morgen alles besser sein wird“, sagte Büning in ihrer Bewerbungsrede und erhielt 88,35 Prozent der Stimmen.
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