In Velbert gibt es seit einigen Jahren einen deutlichen Anmeldeüberhang an der bestehenden Gesamtschule. In Spitzenzeiten kamen deutlich mehr als 100 Schülerinnen und Schüler nicht auf der ihrer Wunschschule, dieses Jahr waren es 95. Aus diesem Grund fordern wir seit Jahren eine zweite städtische Gesamtschule. Dies schweiterte bisher am Widerstand der Ratsmehrheit.
Warum wir gegen eine kooperative Sekundarschule sind?
In Velbert gibt es seit einigen Jahren einen deutlichen Anmeldeüberhang an der bestehenden Gesamtschule. In Spitzenzeiten kamen deutlich mehr als 100 Schülerinnen und Schüler nicht auf der ihrer Wunschschule, dieses Jahr waren es 95.
Aus diesem Grund fordern wir seit Jahren eine zweite städtische Gesamtschule. Dies schweiterte bisher am Widerstand der Ratsmehrheit.
Nun hat die Landesregierung mit der CDU den sogenannten „Schulkompromiss“ ausgehandelt. Danach kann eine Sekundarschule gegründet werden, eine neue Schulform, die nur die Sekundarstufe I umfasst (also keine Oberstufe hat). Diese kann in drei Ausprägungen gebildet werden:
Integriert: Alle Schülerinnen und Schüler sind in derselben Klasse und bleiben das auch. Verschiedene Niveaus werden durch binnendifferenzierten Unterricht ausgeglichen.
Teilintegriert: Ab Klasse 7 werden Schülerinnen und Schüler in einigen Fächern in Grund- und Erweiterungskurse eingeteilt (wie das in der Regel Gesamtschulen tun). Regelmässig wird diese Zuweisung überprüft.
Kooperativ: Nach Klasse 7 werden die Schülerinnen und Schüler in eine Grund- und eine Erweiterungsebene eingeteilt. Auch hier kann jedes Jahr gewechselt werden.
Für eine Einschätzung: Die Grundebene entspricht dem Niveau der Hauptschule, die Erweiterungsebene entspricht dem Niveau der Realschule (ebenso wie die entsprechenden Kurse im teilintegrierten Fall).
Zunächst: Wir sind grundsäztlich nach wie vor für eine Gesamtschule. Daran hat sich nichts geändert.
Da die politische Lage in Velbert derzeit aber keine Gesamtschule zulässt, wären wir bereit, im Interesse der abgelehnten Kinder (für die Zukunft) – mit einigem Zähneknirschen – einer intergrierten oder teilintegrierten Sekundarschule zuzustimmen. Diese hat dann keine Sekundarstufe II, man kann an dieser Schule also kein Abitur machen. Dennoch hat man dort dann Gesamtschulprinzipien verwirklicht. Natürlich gibt es hier eine Reihe von Nachteilen. Insgesamt wäre dies aber eine Verbesserung des Status Quo.
Nun hat eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Stadtverwaltugn, Heinrich Kölver-Realschule, Hardenbergschule und Gymnasium Langenberg (als Kooperationspartner) ein Konzept erstellt, das eine kooperative Sekundarschule vorschlägt. Dann würden die beiden erstegenannten Schulen aufgelöst.
Eine Neugründung ist längst überfällig und nötig.
Das vorgelegte Konzept hat viele Stärken. Nur leider ist der zentrale Punkt eine gewaltige Schwäche: Die völlig überflüssige Aufteilung der Kinder in zwei Leistungsebenen. Wieder werden die Schülerinnen und Schüler pauschal und generell mit einem Stempel versehen.
In der Sitzung des Schulausschusses am 16.5. trug der Berater Dr. Garbe das Konzept vor. Er nannte Durchlässigkeit und „längeres gemeinsames Lernen“ als Punkte des neuen Konzeptes. Es ist uns ein Rätsel, wieso diese Möglichkeiten, die in einem (teil)integrierten Konzept (bzw. einer Gesamtschule) viel besser verwirklicht wären, ohne Not einem Konzept geopfert werden, das von den Velbertern nicht mehr angenommen wird.
Interessant ist, dass uns „ideologische Begründungen“ vorgeworfen werden, auf der anderen Seite aber aus rein ideologischen Gründen an überholten und nicht bewährten Konzepten festgehalten wird, in der Hoffnung, etwas zu erhalten, was vom Elternwillen nicht mehr gedeckt wird.
(Frank Röhr)
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