Zum Tag der Pflegekräfte erklärt Kordula Schulz-Asche, Sprecherin für Alten- und Pflegepolitik:
Pflegekräfte sind Stützen der Gesellschaft. Pflege ist nicht irgendeine Arbeit, sondern aufgrund ihrer ganzheitlichen Ausbildung gesellschaftsrelevant. Die Corona-Pandemie hat vielen Menschen vor Augen geführt, wie wichtig die Arbeit von Pflegekräften ist. Angesichts der Herausforderung, vor der wir mit der Demografiekrise gemeinsam stehen, sind wir darauf angewiesen, dass sich viele Menschen im Pflegeberuf engagieren.
Die Kompetenz von Pflegekräften wird in Zukunft nicht nur in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gefragt sein. Pflegekräfte steuern komplexe, patientenorientierte Prozesse im Gesundheitswesen, moderieren aber auch gesellschaftliche Konflikte, die sich zwischen Menschen dort auftun, wo sich Menschen verschiedenen Alters, mannigfaltiger Herkunft und unterschiedlicher Bildung treffen. Pflege ist zum einen eine herausfordernde und spannende Arbeit, die mehr Wertschätzung verdient. Zum anderen tun wir gut daran, das Potenzial, das in der Pflege steckt, zu entfesseln, indem wir gute Pflege möglich machen.
Damit sich mehr Menschen für die Pflegearbeit entscheiden, brauchen wir attraktivere Arbeitsbedingungen, bessere Bezahlung und mehr Mitspracherechte im Gesundheitswesen. Wichtig sind alters- und geschlechtergerechte Personalkonzepte und eine umfassende Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz, um Menschen zu ermöglichen, den Pflegeberuf länger und gesünder auszuüben. Es braucht endlich auch eine tarifliche Bezahlung in der Langzeitpflege, um diesen – angesichts des demografischen Wandels – so wichtigen Bereich zu stützen. Und die Pflegekräfte brauchen eine Bundespflegekammer, um selbst eine starke Stimme zu entwickeln – nicht nur in den Entscheidungsgremien des Gesundheitswesens, sondern auch in der Gesellschaft.
Der Tag der Pflegekräfte sollte nicht für fröhliche Versprechungen dienen. Die Menschen, die jeden Tag in der Pflege arbeiten, haben nicht nur unseren Respekt, sondern vor allem unser aller Unterstützung verdient.
Quelle: www.gruene-bundestag.de
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