Velberter Wälder: Trockenheit, Stürme, Schädlinge – Schäden werden immer größer

Auch wenn man es nicht sofort erkennt: Den Wäldern in Velbert geht es schlecht

Aus einer Information der Technische Betriebe Velbert (TBV) an die Ratsfraktionen wird unter anderem über den aktuellen Zustand der Wälder in Velbert berichtet. Darin wird deutlich, wie schlecht  es den Bäumen (auch) in Velbert geht. Vor allem die zunehmende ungewöhnliche Trockenheit, viele heftige Stürme und Schädlinge machen den Wäldern zu schaffen.

Hier einige Auszüge aus dem TBV-Bericht:

„Die Wälder im Stadtgebiet Velbert leiden weiter infolge der Dürrejahre 2018 und 2019 und der Folgeentwicklung von Großkalamitäten. Der im Winter gefallene Niederschlag reichte nicht aus, um die Wasserspeicher im Boden ausreichend zu füllen. Das warme Frühjahr hat viel Feuchtigkeit in den oberen Bodenschichten verdunsten lassen.

Der Januar war der wärmste seit 1881, sodass Schadorganismen in hohen Zahlen überleben konnten.

Hinzu traten im Februar weitere Sturmereignisse im Februar; Sabine am 9./10. „Viktoria“ am 16./17., Yulia am 24., Zehra am 25., Bianka am 27 und Charlotte am 29., die zahlreiche Einzelwürfe mit sich brachten, insbesondere an den labilen, angerissenen Waldbeständen.

Die Fichte wird nahezu vollständig, unabhängig davon, ob als Bestand oder als Einzelmischung, aufgrund des extrem hohen Borkenkäferbefalls absterben. Schutzmaßnahem sind weitgehend nicht mehr möglich. Besonders hoch sind ebenso die Absterbe-Erscheinungen in den Buchen und Eichen. Wöchentlich fallen neue, kurz zuvor noch als gesund angesprochene Bäume aus. Die Holzzersetzung am stehenden Stamm und in der Krone hat eine nie dagewesene Dynamik.

Das Hauptaugenmerk bestand in der vergangenen Vegetationsruhe darin, die Verkehrssicherheit an den Waldrändern zu Verkehrswegen, Bebauung sowie anderen Infrastrukturen sicher zu stellen. Dies wird auch in der kommenden Vegetationszeit weiterhin notwendig bleiben.

Unter dem Einfluss der Maßnahmen zu Corona-Pandemie ist der ohne hin desolate Holzmarkt nahezu vollständig zum Erliegen gekommen. Nur noch sporadisch werden Restmengen Holz abgefahren.

[…]

Zur Wiederherstellung und Aufbau eines vitalen, gesunden und gemischten Stadtwaldes sind 4100 Bäume in den Bereichen Am Bertram, Krankenhausstraße, In den Sträuchern und nahe der grünen Insel Ende März neu gepflanzt worden.“

Es wird also immer wichtiger, die Wälder in Velbert an die neuen klimatischen Bedingungen anzupassen. Die dazu bereits eingeleiteten Maßnahmen begrüßen wir, sie müssen aber weiterhin konsequent vorangetrieben werden und auf die Begrünung des ganzen Stadtgebiets ausgeweitet werden.

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